Montag, 30. Januar 2017

Mee(h)rZeit für London in Bildern






Oft sind es, neben all den großen Sehenswürdigkeiten, die kleinen Momente auf einer Reise, die am stärksten in Erinnerung bleiben. Immer noch überwältigt von meinen Eindrücken, bin ich zurück und gut gelandet. Wenn man als passionierte Nichtfliegerin alles ein wenig mit Humor nimmt und den plötzlichen Kerosingeruch im Flugzeug gekonnt weglächelt, dann kann man die An- und Abreise im Flieger sogar ein wenig genießen.
Ich glaube, ich habe lange nicht mehr so viel auf einmal gesehen, wie in den letzten drei Tagen. Aufregende Gerüche, intensive Farben, ungewohnte Klänge und unerwartete Einsichten. Von Nord nach Süd, von Ost nach West die Stadt erkunden und das alles ohne Regen!
Wenn man wie ich, aus einem kleinen Vorort von Hamburg kommt, wo es doch meistens ruhig ist, kommt einem London extrem laut, rasant und quirlig vor. Ich hatte manchmal das Gefühl kaum Schritt halten zu können mit der extremen urbanen Hektik. Dann muss man zwischendurch kleine Inseln aufsuchen. Eines der netten Cafes zum Beispiel, die einen einladen, kurz zu entspannen und  durchatmen lassen. Alles liebevoll zelebriert. Wo wird man schon beim vorher erfragten Vornamen aufgerufen, sein bestelltes Frühstück abholen zu dürfen. Das hat mich schon beeindruckt.

Neben all den wichtigen Sehenswürdigkeiten wie Tower Bridge, Big Ben, London Eye, Picadilly Circus etc., haben mich besonders die zahlreichen Märkte beeindruckt. Sie zeigten die ganze Vielseitigkeit dieser multikulturellen Stadt mit ihren so unterschiedlich geprägten Menschen. London - eine Hochburg des Individualismus. Ein Zauber, der einen gefangen nimmt, besonders, wenn man weiß, dass man sich jederzeit dem  Trubel wieder entziehen kann.


Vielen Dank an meine tolle Reisebegleitung!
















Sonntag, 22. Januar 2017

Mee(h)rZeit für London





Ein Leben ohne meine Kinder? Oder ohne meinen Mann? Einfach nicht mehr vorstellbar und schon gar nicht mehr wegzudenken.
Aber ein Urlaub ohne sie? Drei Tage einfach mal ausbrechen?
Zugegeben, hätte Mann mich vorher gefragt, ob ich das will - meine Antwort wäre NEIN gewesen. Die Frage stellte sich jedoch nicht und das war gut so! So fahre ich also das erste Mal nach fast 13 Jahren ohne meine Familie für ein langes Wochenende nach London. Denn Mutter, die heimlichen Heldin des Alltags, hat auch mal eine Auszeit verdient (meint der Anstifter).

London im Januar. Wohl einer der ruhigsten und stillsten Monate in einer der ansonsten so quirligen Millionenmetropole. Vielleicht aber die beste Chance, einmal einen Platz in der ersten Reihe ganz oben im roten Doppeldeckerbus zu ergattern.
Perfekt für einen grandiosen Mix aus Sightseeingtour,Shopping und vieler neuer Inspirationen.
Eine Stadt des Regens! Hoffentlich hat der Wettergott gute Laune!

Alle Vorbereitungen und das Studieren der Reiseliteratur laufen auf Hochtouren. Sogar ein ganz persönliches Reiseaccessoire wird noch genäht...und später noch verpackt und verschenkt.

Ein ganz schnelles DIY Geschenk: Einfach Webband auswählen, auf ein Schrägband nähen und an einem Schlüsselbandrohling ( Dawanda) befestigen. Fertig!




London in Bildern also demnächst hier!

Mee(h)rZeit an der Themse und nicht am Meer - ich freu mich.



Freitag, 6. Januar 2017

Mee(h)rZeit für etwas mehr Minimalismus?







Der Tannenbaum ist abgeschmückt. Das neue Jahr liegt vor uns. Leicht und unbekümmert. Als hätte man vor ein paar Tagen einen schweren Mantel abgelegt. Den schweren Rucksack in die Ecke gestellt. Draußen ist der erste Wintersturm vorüber und es ist bitterkalt. Ich sehne mich nach ein bisschen barfuß im Sand und ein wenig wärmende Sonnenstrahlen im Gesicht.

Immer wenn wir im Sommer zurückkommen aus unserem Ferienhaus wird mir bewusst, mit wie wenig man im Leben eigentlich auskommen kann. Man benötigt keinen Schrank mit Mengen an Besteck und Tellern, keine riesen Vorratsschränke, 10 Rollen Geschenkpapier oder einen Haufen an Tüchern und Schals.
Laut einer Statistik besitzt jeder Deutsche rund 10.000 Gegenstände und es kommen ständig neue dazu. Spätestens wer schon mal umgezogen ist, merkt wie viel das sein kann. Manche Kartons stehen nach Jahren noch unangerührt im Keller. Niemand vermisst die Dinge, die sich darin befinden. Im Kleiderschrank liegen Sachen, die längst zu klein oder aus der Mode gekommen sind. Man besitzt Töpfe, mit denen man die ganze Nachbarschaft mitverpflegen könnte. Braucht man wirklich eine Wokpfanne, Bratpfanne, Schmorpfanne und eine zusätzliche aus Eisen? Nur, damit wir für den Fall der Fälle bestens gerüstet wären?
Wahrscheinlich sammelt jeder kleine Kostbarkeiten. Dinge, die uns wichtig sind. An denen unser Herz hängt. Bei mir ist es die Leidenschaft zu Kinderbüchern, Zeitschriften und besonderen Latte Cups. Im Laufe der Zeit sind es immer mehr geworden. Zu fast jeder Tasse gibt es sogar eine Geschichte. Für meine letzten Errungenschaften musste mein Mann auf einer Landstraße in Nordseeland eine Vollbremsung hinlegen. Sie warteten nur auf mich und standen an einem kleinen Loppe - Stand am Straßenrand zweier dänischer Frauen, die wohl auch gerade darüber nachgedacht hatten etwas minimalistischer leben zu wollen. So landeten kurzerhand weiter 6 Cups in meinem Fundus.
Warum sammeln wir eigentlich Dinge? Zumindest nicht, weil wir sie unbedingt zum Leben brauchen. Über Dinge definieren wir uns. Denn ohne sie würden wir Menschen nicht richtig wahrnehmen und wahrgenommen werden, denke ich. Nichts, was eine Geschichte über uns erzählt. Unser Haus ist der Spiegel unserer Seele. Fotos um uns herum erwecken Erinnerungen, Souvenirs erinnern uns an Reisen und den letzten Urlaub, die ersten Schuhe unserer Kinder oder alte Schulhefte aus der Kindheit. All das erweckt Gefühle und Erinnerungen. Kleine Anker, um nicht zu vergessen geben uns vielleicht ein wenig Sicherheit. Allerdings gibt es zu diesem Thema reichlich schlaue Berichte, Tipps und Tricks, die versuchen dies zu widerlegen.
Sind minimalistische Menschen also nicht reich an Erinnerungen? Bestimmt sind sie das, jedoch klammern sie nicht an zahlreichen Stehrümmchen. Denn sich erinnern kann man auch ohne sie.
Ausmisten, Verschenken, Wegwerfen. An Freiheit gewinnen. Bewusster einkaufen. Und das gilt nicht nur für materielle Dinge, sondern auch für oberflächliche Bekanntschaften. Die, die sich immer nur dann melden, wenn sie was brauchen oder ganz dringend ihre Sorgen los werden wollen, ohne selbst ein offenes Ohr für andere zu haben. So bleibt Mee(h)rZeit für die wichtigen Menschen im Leben.


Arm ist nicht der, der wenig hat, sondern der, der nicht genug bekommen kann.


Ich selbst gehöre ganz und gar nicht zu den Minimalisten. Auch ich hänge sehr an Dingen und liebe das Schlendern über Flohmärkte viel zu sehr. Trotzdem habe ich mir vorgenommen, bei schönem Wetter eine Bücherkiste vor die Gartenpforte zu stellen. Mit der Aufschrift ZU VERSCHENKEN. Mir einen Stand auf dem Flohmarkt zu buchen und mich ein bisschen frei zu machen von Dingen, die andere vielleicht mehr benötigen.
Ich fange gleich morgen mit dem Ausmisten an! Vielleicht auch bezüglich anderer Dinge im Leben.